Golfen auf den Kanarischen Inseln

Mehr als nur Sonne und Sand

Fernab der nassen Winter des Kontinents präsentieren sich die Kanarischen Inseln als das ultimative, ganzjährige Refugium für den anspruchsvollen Golfer.

Golfen auf den Kanarischen Inseln

Das Archipel, bekannt als die „Inseln des ewigen Frühlings“, bietet Golfern die Möglichkeit, dem saisonalen Spielstopp in kälteren Regionen zu entgehen.


Golfen im ewigen Frühling

Abseits der Küstenpromenaden haben sich die Kanarischen Inseln über Jahrzehnte zu einer der ernstzunehmendsten und strategisch am weitesten entwickelten Golfdestinationen Europas gewandelt.

Die Wurzeln dieses Sports reichen hier tiefer als anderswo im Land: Der Real Club de Golf de Las Palmas, gegründet vor über 130 Jahren, ist der älteste Golfclub Spaniens.

Diese historische Tiefe steht in einem faszinierenden Kontrast zum hochmodernen, ökonomisch potenten Golftourismus von heute.

Die zentrale These dieses Berichts lautet daher: Das Golfspiel auf den Kanaren ist keine bloße Freizeitaktivität vor sonniger Kulisse, sondern eine Disziplin, die von der Geologie des vulkanischen Bodens, den Launen des atlantischen Klimas und den ökologischen Notwendigkeiten der Inseln fundamental geformt wird.

Das Portfolio der Golfinseln

Für Golfer ist die vulkanische Genese der Kanarischen Inseln keine geologische Fußnote, sondern der eigentliche Architekt des Spiels.

Jeder Platz ist ein erzwungener Dialog mit der Topografie; keine Insel gleicht der anderen in ihrem Charakter oder den spielerischen Anforderungen, die sie an den Golfer stellt.

  • Teneriffa ist die führende Golfdestination des Archipels und beherbergt einige der international bekanntesten Resorts.

  • Gran Canaria bietet ein kontrastreiches Portfolio von historischen Clubs bis hin zu modernen Wüstenlayouts.

  • Lanzarote: Die Plätze auf der UNESCO-Biosphärenreservat-Insel sind in Lavafelder eingebettet.

  • Fuerteventura: Golfer loben die schnellen Grüns, kritisieren aber die notorisch harten und schwer zu spielenden Bunker.

  • La Gomera: Ein hoch bewerteter Platz auf einer Klippe mit Panoramablick auf den Atlantik und den Teide.

Die Architekten dieser Plätze haben Landschaften von teils künstlicher Üppigkeit geschaffen, subtropische Gärten, Wüsten im Arizona-Stil, Klippen-Grüns, die in einem fundamentalen Spannungsverhältnis zur ariden Realität des Archipels stehen.


Wie Klima und Strategie eine europäische Golf-Hochburg schufen

Der entscheidende Vorteil der Kanarischen Inseln im europäischen Golfmarkt ist ihre klimatische Konstanz.

Sie ermöglicht ein ganzjähriges Spiel unter Bedingungen, die auf dem Festland saisonal begrenzt sind.

Mit Temperaturen, die sich beständig in einem Korridor zwischen 19°C und 25°C bewegen, und einer Flugzeit von nur wenigen Stunden aus Mitteleuropa, positioniert sich der Archipel gezielt als „Europas Winter-Golf-Hauptstadt“.

Dies ist kein Zufallsprodukt, sondern das Resultat einer bewussten strategischen Neuausrichtung.

Seit den späten 1990er Jahren vollzogen die Inseln einen gezielten Wandel, weg vom reinen Massentourismus hin zu einem qualitätsorientierten Premium-Angebot.

Die Marketing-Initiative „Golf auf den Kanaren“ diente als Katalysator für den Bau einer gehobenen Hotel- und Resort-Infrastruktur, die speziell auf die Bedürfnisse eines anspruchsvollen, kaufkräftigen Publikums zugeschnitten war.

Die ökonomische Gravitas dieses Sektors ist unbestreitbar.

Seine Durchschlagskraft manifestiert sich in einer Reihe von Indikatoren: von Gesamtausgaben von über einer Milliarde Euro bis hin zu einer signifikant höheren Wertschöpfung pro Gast.

Auf Gran Canaria wird dies besonders deutlich, wo Golfer mit 1.875 € pro Kopf substanziell mehr ausgeben als allgemeine Touristen (€ 1.494).

Flankiert wird dies von einer längeren Aufenthaltsdauer (10,8 vs. 10,5 Tage) und einer außerordentlich hohen Kundenloyalität, die sich in einer Wiederholungsrate von 65 % manifestiert.

Diese Zahlen zeichnen das Bild eines strategisch kultivierten Nischenmarktes, der sich von der Volatilität des Massentourismus emanzipiert hat und als ökonomischer Anker für die gehobene Dienstleistungswirtschaft der Inseln dient.

Von dieser wirtschaftlichen Basis führt der Weg direkt zu den Plätzen selbst, der physischen Manifestation dieser Strategie.

Der Preis des Grüns: Die kritische Rolle von Wasser und Nachhaltigkeit

In der Gleichung des kanarischen Tourismusmodells ist Wasser die kritische, limitierende Variable und damit die zentrale operative Herausforderung für den Golfsport.

In der Notwendigkeit, dieses Problem zu lösen, hat sich der Archipel jedoch zu einem technologischen Vorreiter entwickelt.

Die Inseln führen innerhalb Spaniens bei der Nutzung nicht-konventioneller Wasserquellen. Diese Führungsrolle manifestiert sich in konkreten Zahlen und Strategien:

  • Hohe Wiederverwendungsquote: 80 % der Golfplätze nutzen aufbereitetes Abwasser zur Bewässerung ihrer Anlagen. Dieser Wert liegt weit über dem Durchschnitt des spanischen Festlandes.

  • Technologische Autonomie: Führende Resorts wie Abama gehen einen Schritt weiter und betreiben eigene Meerwasser-Entsalzungsanlagen, um eine von den knappen Süßwasserreserven unabhängige Versorgung sicherzustellen.

  • Effizienzsteigerung: Der technologische Fortschritt ist der Schlüssel zur Reduzierung des Verbrauchs. Abama setzt auf Präzisionsbewässerung, die sich an den Daten einer eigenen Wetterstation orientiert. Gleichzeitig erfolgt die Umstellung auf wassersparende Gräsersorten wie Bermuda TifEagle, die nicht nur den Wasserbedarf senken, sondern auch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren.

Um die Debatte in den richtigen Kontext zu rücken: Der gesamte Wasserverbrauch der Golfplätze in Spanien macht nur 0,34 % des nationalen Gesamtwasserverbrauchs aus.

Trotz dieser verhältnismäßig geringen Belastung bleibt der Golftourismus Gegenstand einer sozio-ökologischen Kontroverse.

Umweltorganisationen wie Ecologistas en Acción kritisieren die Fortsetzung eines „räuberischen Tourismusmodells“ und fordern eine strikte Begrenzung des weiteren Wachstums.

In diesem politisch sensiblen Klima sind Zertifizierungen wie EMAS oder die der IAGTO mehr als nur Marketinginstrumente.

Sie sind eine Form des Risikomanagements, die notwendig ist, um die soziale Akzeptanz für den Betrieb zu sichern und die Einhaltung höchster Umweltstandards nachzuweisen.

Die Perspektive des Spielers: Kosten, Konditionen und Kursmanagement

Das Golferlebnis auf den Kanaren wird nicht allein durch das Platzdesign, sondern ebenso durch operative und finanzielle Realitäten geprägt.

Die Inseln gehören zu den teureren Golfdestinationen Europas.

Diese Preisstruktur ist keine Willkür, sondern der finanzielle Ausdruck des in Abschnitt 3 dargelegten ökologischen und technologischen Aufwands, der nötig ist, um Weltklasse-Spielbedingungen in einem ressourcenarmen Umfeld zu garantieren.

Die Zukunft dürfte in einer Balance liegen: in kleineren, effizienteren Projekten, die den ökologischen Fußabdruck minimieren und gleichzeitig das touristische Profil stärken.

Die Logistik auf dem Platz ist anspruchsvoll.

Aufgrund des steilen, vulkanischen Geländes ist ein Golf-Buggy auf vielen Plätzen wie Costa Adeje oder Anfi Tauro eine Notwendigkeit, kein Luxus.

Spielbestimmende Bedingungen wie der konstante Wind auf Lanzarote und Fuerteventura oder Qualitätsunterschiede in der Platzpflege, etwa die harten Bunker, erfordern ein flexibles und durchdachtes Management der eigenen Runde.

Integrierte Luxusresorts und die Buchung von Golf Paketen über lokale Anbieter sind daher der Schlüssel zur Optimierung des Gesamtaufwands und der Kosten.

Ein anspruchsvolles Produkt im Wandel

Das Golfprodukt der Kanarischen Inseln ist das Resultat einer gelungenen Symbiose aus klimatischem Vorteil, geologischer Herausforderung und technologischer Innovation im Angesicht ökologischer Grenzen.

Der Archipel hat sich als Premium-Destination etabliert, die ein anspruchsvolles Publikum mit hohen Einnahmen und starker Loyalität anzieht.

Die Zukunft wird von Modernisierungsprojekten geprägt sein, wie der Masterplan für Golf del Sur zeigt, der eine fast vollständige ökologische Autarkie anstrebt.

Solche Vorhaben setzen den Standard für künftige Entwicklungen.

Der Spagat zwischen wirtschaftlichem Wachstum und der Schonung knapper Ressourcen bleibt die größte Herausforderung.

Das Golfen auf den Kanaren ist somit mehr als nur ein Sport; es ist ein Indikator dafür, wie ein hochwertiger Tourismus in einer ressourcensensiblen Welt neu gedacht und gestaltet werden muss.

  • ✅ Individuelle Reiseplanung

  • ✅ Persönliche Ansprechpartnerin

  • Golfreisen und Golfberatung, die ins Ziel führen

  • ✅ Betreuung vor, und während der Reise



Der Golftourismus auf den Kanaren ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor mit erheblicher ökonomischer Schlagkraft. Er trägt maßgeblich zur Qualitätssteigerung und Diversifizierung des Tourismusangebots bei.

Golfen auf den Kanarischen Inseln: FAQ

Teneriffa führt die Rangliste mit neun bis zehn Plätzen an, gefolgt von Gran Canaria mit sieben Plätzen. Auch Fuerteventura (zwei bis sechs Plätze), Lanzarote (zwei Plätze) und La Gomera (ein spektakulärer Platz) bieten Anlagen.

Das Klima ist ganzjährig stabil und mild, oft zwischen 19 °C und 25 °C, weshalb die Kanaren als „Europas Winter-Golf-Hauptstadt“ positioniert werden. Die ideale Zeit für einen Golfurlaub ist der Frühling (März bis Mai) und der Herbst (September bis November).

Der Real Club de Golf de Las Palmas auf Gran Canaria gilt als die Wiege des spanischen Golfsports und wurde vor über 130 Jahren gegründet. Er liegt am Rande eines Vulkankraters.

Ja, das Segment ist ein Hauptwirtschaftsfaktor und wird als "High-Value" eingestuft. Golftouristen gaben im vergangenen Jahr über eine Milliarde Euro auf den Inseln aus.

Golftouristen geben signifikant mehr aus als allgemeine Besucher (z. B. 1.875 € pro Aufenthalt auf Gran Canaria). Die Wiederholungsrate der Golftouristen ist mit 65 % extrem hoch.

Die Kanaren sind führend in Spanien: 80 % der Golfplätze bewässern mit wiederaufbereitetem Abwasser (Reclaimed Water). Luxus-Resorts wie Abama Golf nutzen zusätzlich eigene Meerwasser-Entsalzungsanlagen.

Der Tecina Golf auf La Gomera liegt auf einem Kliff und bietet einen extremen Höhenunterschied. Der Anfi Tauro Golf auf Gran Canaria wird oft als „Arizona-Stil“ beschrieben, da er spektakulär in eine Landschaft aus vulkanischen Bergen eingebettet ist.

Der entscheidende Faktor ist der konstante Wind, der fast ganzjährig aus Nordost bläst. Dies macht das Course Management technisch sehr anspruchsvoll und zieht erfahrene Golfer an.

Die Kanaren zählen zu den teureren Destinationen. Das Greenfee liegt typischerweise zwischen 60 £ und 143 €. Da ein Golf-Buggy aufgrund des steilen Geländes fast immer erforderlich ist, steigen die Kosten um zusätzliche 40 € pro Runde.

Greenfees sind in der Nebensaison (Mai bis September) oft deutlich ermäßigt. Zudem empfehlen erfahrene Golfer, Pauschalreisen oder Greenfee-Pakete über lokale Spezialanbieter zu buchen, um Kosten zu optimieren.

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